Balamu in Llanes (Asturien)

Balamu Llanes – Frischer Fisch direkt am Hafen (Asturien)

Von Renedo de Cabuérniga nach Llanes

Wir starten unser kleines Abenteuer in Renedo de Cabuérniga. Ein Dorf, das durch seine Lage im Naturschutzgebiet sofort ins Auge fällt – umgeben von Bergen, grünen Wiesen, morgens geweckt von bellenden Hunden und stolzen Hähnen. Ein echtes Kontrastprogramm zu dem, was uns in Llanes erwartet.

Nach einer Stunde Fahrt sind wir da. Und gleich vorneweg: Die Parkplatzsituation in Llanes ist, besonders im August, eine Geduldsprobe. Circa 30 Minuten haben wir damit verbracht, einen freien Platz zu finden. Alle Gassen verstopft, alle offiziellen Parkflächen voll. Kein sichtbares Konzept, um die Touristenmassen zu steuern. Nervig, aber typisch für den Hochsommer an der Küste.

Ein kurzer Blick zurück – die Geschichte von Llanes

Bei einem Kaffee am Hafen denke ich mir: Was steckt eigentlich hinter diesem Küstenstädtchen?

Vermutlich um 1225, vielleicht 1228, erhielt Llanes von König Alfons IX. das Stadtrecht. Kurz darauf entstanden die ersten Stadtmauern, die Kirche und Marktrechte – Llanes begann sich als Handels- und Fischereizentrum an der Ostküste Asturiens zu etablieren. Später kamen weitere Privilegien von Alfonso X. und Alfonso XI. hinzu, darunter ein Salzlager, das sogenannte „alfolí“.

Einige der Mauern und der mittelalterliche Turm sind heute noch sichtbar, besonders an der Hafenfront – kleine Zeitzeugen einer langen Geschichte. Vom mittelalterlichen Handelsplatz hat sich Llanes zur lebhaften Touristenstadt mit ihren berühmten „Cubos de la Memoria“, langen Stränden und Bergpfaden im Hinterland entwickelt.

Restaurant Balamu – direkt am Hafen

Das Balamu befindet sich oben im ersten Stock des Fischmarkts von Llanes, direkt am Fischereihafen. Das helle, nautisch anmutende Restaurant hat eine extrem große Fensterfront. Vom Tisch aus beobachtet man das geschäftige Treiben der Fischerboote, die ihre Fänge ausladen.

Ich bin runtergerannt, um mir das genauer anzusehen: Große Seehechte werden direkt unter dem Restaurant entladen – keine zehn Meter vom Boot zur Halle, dann nur eine kleine Treppe weiter zur Küche. Die Abläufe sind beeindruckend: flott, aber ohne Stress. Jeder Handgriff sitzt, jeder Knoten perfekt. Ein Matrose füllt schnell ein Fass mit Eis – Zeichen dafür, dass der Kutter bald wieder auf See sticht, um den nächsten Fang zu sichern.

Während wir das Treiben beobachten, kommt schon der nächste Kutter. Es ist faszinierend, diese Abläufe so nah zu erleben.

Küche ohne Show – der Star ist der frische Fisch

Balamu hat zwar keinen Michelin-Stern, wird aber von Michelin empfohlen. Keine molekulare Küche, keine Schnörkel – hier steht "nur" die frische und die Qualität der Produkte im Vordergrund. Die Karte liest sich wie ein Hochgenuss für Meeresfrüchteliebhaber: Muscheln, kurz gedämpft mit einem Schuss Olivenöl für 32 Euro, Langostinos al ajillo für 22 Euro, Steinbutt und Dorada für rund 80 Euro pro Kilo.Alle Teller sind minimalistisch. Manchmal wünschte man sich vielleivht etwas mehr Salz oder eine feine Sauce, aber ok, der Fisch ist wirklich perfekt.

Auf der Karte finde ich einen „Rey“ für stolze 120 Euro pro Kilo. Auf meine Frage erklärt die Kellnerin auf Spanisch, dass der „Rey“ auch „palometa roja“ genannt wird. Ein semigraßer Salzwasserfisch, der wegen seiner hervorragenden Qualität und des feinen weißen Fleisches so genannt wird.

In freundlicher und entspannter Atmosphäre genießen wir eine einfache, aber durchdachte Küche, die sich ganz auf außergewöhnlich frischen Fisch und Meeresfrüchte stützt.

Reservieren im Balamu

Reservieren ist hier wirklich Pflicht. Die Tische sind getaktet, wir hatten 90 Minuten Zeit – gerade so ausreichend. Aber dieser ständige Gedanke im Hinterkopf, schnell essen zu müssen, weil die nächsten Gäste schon warten, trübt das Erlebnis etwas. Als wir nach dem Kaffee die Rechnung bekamen, wurden wir freundlich, aber bestimmt gebeten, den Tisch zu räumen, obwohl noch freie Tische im Raum standen. Flexibilität sieht anders aus.

Praktische Infos

  • Adresse: Lonja de Llanes, 1ª planta, 33500 Llanes, Asturien, Spanien
  • Telefon: +34 985 40 19 49
  • Website: balamu.es
  • Öffnungszeiten: Täglich 12:30–16:00 & 20:00–23:00
  • Parken: Im August sehr begrenzt und chaotisch. Am besten etwas Zeit einplanen oder außerhalb der Hauptzeiten kommen.

Fazit

Wer in Llanes frischen Fisch direkt vom Hafen erleben will, kommt am Balamu kaum vorbei. Die Lage, die Produktqualität und das lebendige Hafenflair sind wirklich einmalig. Wer sich allerdings auf die Parkplatzsuche einstellt und mit der kurzen, getakteten Reservierungszeit klarkommt, wird mit tollen Gerichten und einem authentischen Küstenerlebnis belohnt.

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