Merluza und Bacalao: Zwei Fische, die Spanien und Portugal lieben – aber was steckt dahinter?
Wer in Spanien oder Portugal unterwegs ist, stolpert früher oder später über zwei Namen, die immer wieder auf den Speisekarten auftauchen: Merluza und Bacalao. Klingt vertraut? Vielleicht. Oder eben gar nicht – was oft zu Stirnrunzeln führt. Kein Wunder: Beide sind weiße Fische, beide sind überall präsent, und trotzdem unterscheiden sie sich deutlich. Zeit für ein bisschen Orientierung.
Merluza – der unkomplizierte Alltagsfisch
Merluza ist schlicht: Seehecht. Ein Fisch, den man in Iberien quasi an jeder Ecke bekommt – vom günstigen Mittagsmenü bis zum feinen Restaurant. Das Fleisch ist zart, mild, fast schon zurückhaltend. Viele Familien essen ihn mehrmals pro Woche, häufig gebraten, gegrillt oder in einer salsa verde.
Wenn man ihn mit etwas vergleichen will: Merluza wirkt ein bisschen wie der „Everyday-Fisch“, der sich problemlos anpasst. Unaufgeregt, aber zuverlässig.
Bacalao – derselbe Fisch? Nein. Und doch manchmal ja.
Bacalao sorgt gern für Verwirrung. Im spanischen und portugiesischen Sprachraum bedeutet Bacalao in der Regel Kabeljau, häufig aber in gesalzener und getrockneter Form. Dieser verarbeitete Zustand macht ihn so speziell und erklärt seinen tiefen Platz in der iberischen Küchenkultur.
Das Besondere: Der Fisch durchläuft einen Transformationsprozess. Aus frischem Kabeljau wird durch Salz und Zeit ein völlig anderer Charakter. Fester, intensiver, leicht gelatineartig, mit einer Tiefe im Geschmack, die frisch nie erreicht wird. Manche lieben ihn, andere halten Abstand. Aber ignorieren kann man ihn kaum.
Und ja – in seltenen Fällen wird Bacalao auch einfach für frischen Kabeljau verwendet. Genau deswegen entsteht der Aha-Moment am Tisch, wenn man etwas völlig anderes serviert bekommt als erwartet.
Was verbindet Merluza und Bacalao?
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Beides sind weiße, magere Fische – leicht bekömmlich, vielseitig, beliebt.
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Sie gehören zum Standardrepertoire der iberischen Küche.
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Sie tragen regionale Traditionen. In Portugal kommt Bacalhau praktisch überall vor, während Merluza in Spanien fast schon ein Familienmitglied ist.
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Sie landen in Eintöpfen, Pfannengerichten, Frittiertem, Ofengerichten. Man kann mit beiden so ziemlich alles machen.
Und worin liegen die Unterschiede?
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Art: Merluza = Seehecht. Bacalao = (meist) Kabeljau.
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Zubereitung: Merluza fast immer frisch. Bacalao häufig gesalzen und getrocknet, dann wieder gewässert.
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Textur: Merluza eher weich und mild. Bacalao kompakter, kräftiger, intensiver.
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Kulinarische Bedeutung: In Portugal gibt es angeblich „365 Rezepte für Bacalhau“. Ob das stimmt? Schwer zu sagen. Gefühlt könnten es auch 500 sein. Merluza dagegen überzeugt durch Alltagstauglichkeit – und ist deutlich weniger ritualisiert.
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| Was Merluza und Bacalao unterscheidet – und warum beide so beliebt sind, werden in diesem Artikel erklärt. |
Ein kleiner Tipp für Urlauber
Wenn auf der Karte „Bacalao“ steht, nachfragen, ob er gesalzen ist oder frisch. Spart Überraschungen. Und bei Merluza: einfach probieren. Man macht wenig falsch.
Fazit
Beide Fische sind feste Größen auf der iberischen Halbinsel. Merluza – leicht, zugänglich, vielseitig. Bacalao – charaktervoll, traditionsreich, manchmal ein bisschen eigen. Zusammen bilden sie ein kulinarisches Duo, das viel über Spanien und Portugal erzählt: Nähe zum Meer, Respekt vor einfachen Zutaten und die Fähigkeit, selbst aus schlichten Dingen etwas Großes zu machen. Und genau deshalb begegnet man ihnen überall.
Labels:
Fisch, Spanien, Portugal, Merluza, Bacalao, Seehecht, Kabeljau, mediterrane Küche, Rezepte, Lebensmittelkunde
Meta-Beschreibung:
Merluza und Bacalao sind feste Bestandteile der spanischen und portugiesischen Küche – doch viele verwechseln sie. Der Artikel erklärt Unterschiede, Gemeinsamkeiten und typische Zubereitungen der beiden beliebten Fische.

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