Bernhard, Juan & Co und die Suche nach dem perfekten Wein – Ein Sommerabend im "Toro" in Karlsruhe
Ich liebe diese Abende, an denen mein kleiner Ort der Begegnung – meine Tapas-Bar "Toro" mitten in Karlsruhe – zum Wohnzimmer für Freunde wird. Heute war wieder so ein Abend. Die Sonne brannte mit fast 30 Grad auf unsere Terrasse, die Gläser klirrten, das Lachen war laut, und mittendrin: Bernhard und Juan – zwei meiner liebsten Stammgäste, oder besser gesagt: zwei Mitglieder der Toro-Familie.
Juan, mit spanischen Wurzeln, fühlt sich bei mir ohnehin wie zu Hause. Kein Wunder – hier riecht es nach Heimat: nach Chorizo, nach frittierten Rabas, nach frisch gebackener Tortilla. Bernhard ist dagegen fast ein Kind der Pfalz – mit einer Vorliebe für kräftige deutsche Weißweine. Doch heute sollte sich etwas ändern.
Sangria, Tapas und ein Hauch von Rioja
Wie so oft begann der Abend mit meiner hausgemachten Sangria – fruchtig, leicht, perfekt für den Sommer. Dazu: Montaditos, knusprige Chorizo frito, zarte Rabas, saftige Albóndigas in Tomatensauce, Gambas al ajillo. Einfach das Beste, was die spanische Küche zu bieten hat.
Doch was wäre ein Tapas-Abend ohne den passenden Wein?
Rioja blanco – Spaniens weißes Gold
Heute wollten die beiden etwas Neues probieren. Wir griffen zur Rioja blanco – einem trockenen Weißwein aus der Rioja-Region, gekeltert aus der Viura-Traube. Ein echter Geheimtipp, der längst nicht mehr im Schatten der roten Rioja-Weine steht.
Getestet wurden unter anderem der Académico Blanco von Heras Cordón und der bekannte Marqués de Cáceres. Beide bringen das mit, was ich an spanischen Weißweinen liebe: Frische, Finesse und Charakter. Der Académico, übrigens, hat erst kürzlich bei der MUNDUS VINI – einem der bedeutendsten internationalen Weinwettbewerbe – eine Auszeichnung erhalten. Und was viele nicht wissen: Heras Cordón ist auch offizieller Hoflieferant des Vatikans. Wenn das mal kein Ritterschlag ist.
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v.l.n.r. Bernhard, Juan. Zwei Gourmets der Spitzenklasse. |
Freundschaft in flüssiger Form
Ob Bernhard und Juan am Ende einen Favoriten gekürt haben? Das ist fast nebensächlich. Wichtiger war, dass sie sich wohlgefühlt haben – dass der Wein Gespräche angestoßen, Erinnerungen geweckt und neue Geschmackserlebnisse geschenkt hat. Bernhard, der sonst Pfälzer Weine bevorzugt, war jedenfalls sichtlich begeistert. Juan sowieso – der hat in jedem Tropfen ein Stück Heimat geschmeckt.
Solche Abende zeigen mir immer wieder, warum ich das Toro betreibe. Es geht nicht nur um gutes Essen oder feine Weine. Es geht um Menschen. Um Geschichten. Und um das Gefühl, für ein paar Stunden Teil von etwas Besonderem zu sein.
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